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Trauermücken mit Nematoden bekämpfen: Effektiv & Nachhaltig

Nematoden findest du in jeder Blumenerde! Und nein, es sind keine riesigen, gruseligen Würmer, die in deiner Blumenerde herumkriechen. Diese mikroskopisch kleinen Lebewesen gehören zu den natürlichen Bestandteilen eines jeden Bodenlebens und sind in beachtlichen Mengen in der Erde. Aber nicht alle Nematoden sind gleich. Du brauchst die richtige Art (Steinernema feltiae) von ihnen, um Trauermücken effektiv den Garaus zu machen.

Wirkungsweise von Nematoden

Stell dir Nematoden als natürliche Feinde der Trauermückenlarven vor. Sobald diese nützlichen Nematoden der Art „Steinernema feltiae„, in den Boden gegeben werden, machen sie sich auf die Suche nach den Larven der Trauermücken.

Unsichtbare Helfer

Die Nematoden dringen in die Trauermückenlarven ein, oft durch natürliche Körperöffnungen oder direkt durch die Körperwand. Einmal im Inneren setzen sie spezielle Bakterien frei, die sie in ihrem Darmtrakt tragen. Diese Bakterien vermehren sich rasch und setzen dabei Toxine frei, welche die Larve innerhalb von nur 24 bis 48 Stunden abtöten.

Dadurch können sie sich rasant vermehren. Sobald eine Larve vollständig verzehrt ist, machen sich die Nematoden auf die Suche nach ihrem nächsten Opfer. Dieser Lebenszyklus setzt sich fort, bis kaum noch Trauermückenlarven im Boden zu finden sind. Insgesamt dauert es ca. 3 bis 4 Wochen bis restlos alle Trauermücken verschwunden sind

Es werden keine chemischen Insektizide benötigt, und die Nematoden stellen keine Gefahr für Pflanzen, Haustiere oder Menschen dar. Sie haben nur ein Ziel: die Beseitigung von Trauermückenlarven.

Nerven dich auch herumfliegende Trauermücken? Nematoden sind erwiesenermaßen die effektivste Bekämpfungsmethode. Wir empfehlen diese Nematoden

Nematoden einsetzen

  1. Vorbereitung: Du startest mit einer leichten Vorbewässerung des Bodens. Das ist wichtig, weil ein feuchter Untergrund den Nematoden das Eindringen und die Mobilität im Erdreich erleichtert. Gieße die Oberfläche aller Töpfe in deiner Wohnung leicht an, ca. 1/4 der eigentliche Gießmenge.
  2. Nematoden mischen: Oft werden Nematoden in einem mineralischem Pulver angeliefert, so wie es auf dem ersten Bild zu erkennen war. Dieses Pulver muss nach den Angaben des Herstellers in einem Liter Wasser vorgemischt werden. Im Anschluss wird die vorgemischte Lösung in einer weiteren Gießkanne mit Beispielsweise 3L umgefüllt, damit sich die Nematoden bestmöglich verteilen.
  3. Nematoden ausbringen: Mit einer kleinen Gießkanne verteilst du dann die Nematodenmischung gleichmäßig über die Erde. Ein erneutes Bewässern nach dem Ausbringen sorgt dafür, dass die Nematoden tiefer in den Boden gelangen sofern die Erde gleichmäßig feucht, aber nicht durchnässt ist.
  4. Die kommenden Tage und Wochen: In den kommenden Wochen ist es wichtig, dass der Boden konstant feucht bleibt, nur so können die Nematoden effektiv arbeiten. Diese kleinen Helfer sind auf diese Feuchtigkeit angewiesen, um sich fortzubewegen und ihre Beute zu finden. Achte auch auf die Temperatur. Zwischen 18°C und 24°C fühlen sich Nematoden am wohlsten.

Wie werden Nematoden geliefert?

Meistens werden die Nematoden in einem luftdurchlässigen, aber gleichzeitig luftgepolsterten Briefumschlag versandt. Dies gewährleistet nicht nur, dass die Nematoden während des Transports ausreichend Sauerstoff erhalten, sondern schützt sie während der Reise vor Temperaturschwankungen. Öffnest du diesen Umschlag, wirst du auf ein kleineres Tütchen stoßen. Dieses enthält das besagte Pulver, in dem die Nematoden leben.

Diese Mikroorganismen sind zwar unglaublich effektiv gegen Trauermücken, aber sie sind nicht in der Lage, das Tütchen zu verlassen. Du kannst es also sicher im Kühlschrank aufbewahren, bis du bereit bist, sie zu verwenden.

Wie lange überleben Nematoden?

In der Verpackung, in der du sie erhältst, können Nematoden im Kühlschrank lediglich 6 bis 7 Tage überleben. Das mag sich nach einer recht kurzen Zeit anhören, und tatsächlich ist es das auch. Daher ist es wichtig, dass du nach dem Kauf oder der Bestellung keine Zeit verlierst. Diese kleinen Organismen sind in dieser Phase sehr empfindlich und warten sehnsüchtig darauf, in die Erde ausgebracht zu werden.

Dort können sie dann ihre eigentliche Aufgabe beginnen und sich zudem vermehren. Plane voraus! Wenn du Nematoden bestellst oder kaufst, stelle sicher, dass du genügend Zeit hast, sie in den kommenden Tagen auf deine Pflanzen aufzutragen.

Wie und wann sollte zu Nematoden gegriffen werden?

Schon bei einem leichten Befall, wenn du nur hin und wieder eine Trauermücke siehst, kann es sinnvoll sein, vorbeugend zu handeln. Doch besonders bei einem starken Befall, wenn die Mücken regelrecht um die Pflanze wuseln, ist schnelles Handeln gefragt.

Bei einem starken Befall sind meist schon mehrere Generationen an Trauermücken geschlüpft, welche sich alle ungehindert vermehren konnten. Hier wird es besonders kritisch, denn jede einzelne Trauermücke legt in ihren 5 Lebenstagen ca. 200 Eier ab, aus welchen die Larven schlüpfen.

Warum Trauermücken gefährlich sind

Trauermücken mögen auf den ersten Blick harmlos erscheinen, doch der Schein trügt. Ihre Gefahr liegt nicht in den adulten Fliegen, sondern in ihren Larven, die sich im Erdboden deiner Pflanzen verstecken.

Die Larven der Trauermücken haben einen regelrechten Appetit auf die feinen Wurzeln deiner Pflanzen. Indem sie sich von diesen ernähren, stören sie das Wachstum und die Vitalität deiner Pflanzen erheblich. Besonders junge Pflanzen und Stecklinge sind durch diesen Befall gefährdet, da ihr Wurzelsystem noch nicht so robust ist.

Ein starker Befall kann dazu führen, dass die Pflanze nicht mehr ausreichend Nährstoffe und Wasser aus dem Boden aufnehmen kann. Das Resultat: Gelbe, welke Blätter und im schlimmsten Fall ein komplettes Absterben der Pflanze.

Durch die Verletzungen, die die Larven an den Wurzeln verursachen, können Pilze und andere Krankheitserreger leichter in die Pflanze eindringen. Diese sekundären Infektionen können zusätzlichen Schaden anrichten und das Immunsystem der Pflanze weiter schwächen.