Trauermücken! Kleine Fliegen, die für viele Pflanzenliebhaber zu großen Herausforderungen werden können. Aber warum reden wir hier über Temperatur, wenn es um Trauermücken geht? Ganz einfach: Ihre Aktivität, ihr Fortpflanzungsverhalten und ihr Überleben hängen stark von den umgebenden Temperaturen ab. Ein Verständnis für die Temperaturpräferenzen dieser Fliegen kann dir dabei helfen, einen Befall zu verhindern oder ihn effektiv zu bekämpfen.
Sterben Trauermücken bei Kälte?
Ja, sinkt die Temperatur unter 10 °C, sterben die lebenden Trauermücken. Die Larven in der Erde versterben auch. Die gelegten Eier sterben aber nicht ab. Diese entpuppen sich nicht, erst wieder, wenn die Temperaturen über 10 °C steigen. Darum ist empfehlen wir auch in der kalten Jahreszeit den Einsatz von Nematoden. Einen ausführlichen Artikel von der Wirkungsweise von Nematoden findest du hier.
Nerven dich auch herumfliegende Trauermücken? Nematoden sind erwiesenermaßen die effektivste Bekämpfungsmethode. Erfahre hier mehr.
Lebenszyklus und Temperaturabhängigkeit:
Der Lebenszyklus einer Trauermücke verläuft in vier entscheidenden Phasen verläuft: Ei, Larve, Puppe und schließlich Erwachsene. Alles beginnt, wenn eine weibliche Trauermücke ihre Eier in der feuchten Erde rund um deine Pflanzen ablegt. Nach nur wenigen Tagen schlüpfen aus diesen Eiern die Larven. Diese kleinen, durchsichtigen und wurmartigen Kreaturen sind es, die den Wurzeln deiner Pflanzen zu schaffen machen. Sie fressen sich nicht nur durch das organische Material im Boden, sondern auch durch junge Pflanzenwurzeln. Nach einer gewissen Zeit der Fressorgie verpuppen sich die Larven. Aus diesen Puppen schlüpfen dann schließlich die erwachsenen Trauermücken, und das Spiel beginnt von Neuem.
Aber warum ist die Temperatur so entscheidend für diesen Prozess?
Die Temperatur beeinflusst maßgeblich die Geschwindigkeit und Effizienz dieses Zyklus. Bei kühleren Temperaturen bewegen sich die Dinge etwas langsamer. Die Entwicklung vom Ei zur erwachsenen Trauermücke kann dann länger dauern. In wärmeren Bedingungen jedoch, insbesondere bei Temperaturen zwischen 20°C und 30°C, verläuft dieser Zyklus deutlich schneller. Die Larven schlüpfen rascher, und die gesamte Entwicklung von Ei zu Erwachsenen kann in gerade einmal 3 Wochen abgeschlossen sein. Bei extremen Temperaturen, sei es sehr heiß oder sehr kalt, kann die Entwicklung jedoch ins Stocken geraten oder gar ganz gestoppt werden.
Für dich als Pflanzenliebhaber bedeutet das: Wenn du die Temperatur in deinem Wohnraum oder Gewächshaus im Auge behältst und regulierst, kannst du den Lebenszyklus der Trauermücken beeinflussen. Indem du die Temperaturen aus dem optimalen Bereich für sie herausbewegst, verlangsamst du ihre Vermehrung oder stoppst sie ganz.
Optimale Temperaturen für Trauermücken:
Du kennst es sicherlich aus deinem eigenen Leben: Es gibt Tage, an denen du dich vitaler, energiegeladener und einfach besser fühlst. Auch für Trauermücken gibt es solche „Wohlfühl“-Bedingungen. Und diese liegen insbesondere im Bereich der Temperatur und Feuchtigkeit. Verstehe diese Bedingungen, und du wirst ein mächtiges Werkzeug in der Hand haben, um ihnen entgegenzuwirken.
Zunächst zu den Temperaturen: Trauermücken lieben es gemäßigt warm. Ihr absoluter Sweet Spot liegt zwischen 20°C und 30°C. In diesem Temperaturbereich fühlen sich nicht nur die erwachsenen Mücken wohl, sondern auch ihre Larven entwickeln sich besonders rasch. Sie vermehren sich rasant, und innerhalb kürzester Zeit kann aus einem kleinen Problem eine regelrechte Plage werden. Erhöhe oder senke die Temperaturen signifikant aus diesem Bereich heraus, und die Mücken finden es schon weniger gemütlich.
Jetzt aber zum Spielverderber Nummer eins für die Trauermücken: Feuchtigkeit. Und hier kommt die Kombination von Temperatur und Feuchtigkeit ins Spiel. Die weiblichen Mücken legen ihre Eier bevorzugt in feuchter Erde ab. Ist die Erde konstant feucht und dazu noch warm, ist dies das perfekte Umfeld für den Schlupf der Larven und deren rasante Entwicklung. Doch trocknest du die oberste Erdschicht regelmäßig aus und verhinderst eine zu hohe Luftfeuchtigkeit, machst du den Mücken einen Strich durch die Rechnung. Die Eiablage wird unattraktiv, und der Lebenszyklus kann gestört werden.
Extremtemperaturen und Trauermücken
Extreme Bedingungen sind nicht nur für uns Menschen herausfordernd, auch Trauermücken werden durch Temperaturschwankungen auf die Probe gestellt. Doch wie verhalten sich diese kleinen Plagegeister, wenn es wirklich heiß oder bitterkalt wird? Das wollen wir uns hier genauer anschauen.
Zuerst zu den heißen Temperaturen: In der Regel gilt, je höher die Temperatur, desto stressiger wird es für die Mücken. Temperaturen von 30°C und mehr sind zwar für erwachsene Trauermücken noch erträglich, doch sobald das Thermometer die 35°C-Marke überschreitet, sieht es düster aus. In diesem Bereich beginnt der Punkt, an dem der Organismus der Mücken erheblichen Stress erfährt und ihre Überlebensrate drastisch sinkt. Das mag ja durchaus Musik in deinen Ohren sein, wenn du gegen sie ankämpfst, aber als verantwortungsvoller Pflanzenfreund musst du auch bedenken, dass solche hohen Temperaturen auch deinen grünen Schützlingen schaden können. Also, wenn du gezielt Wärme gegen Trauermücken einsetzen möchtest, tu es klug und bedacht!
Jetzt aber zur Kälte: Trauermücken sind erstaunlich widerstandsfähig gegenüber kühlen Temperaturen. Sie können bis zu einem gewissen Grad Temperaturen trotzen, die deutlich unter dem Gefrierpunkt liegen. Einige erwachsene Trauermücken können sogar Temperaturen von bis zu -5°C überstehen, wenn sie sich in geschützten Mikrohabitaten, etwa in der Erde oder unter Laub, befinden.
Wie du nachhaltig Trauermücken bekämpfst, findest du in diesem Artikel.